Webseiten, statt social media
Was bewegt mich dazu, diese Webseite zu unterhalten?
Viele von uns sind oder waren auf sozialen Medien aktiv. Dort teilen wir Fotos, persönliche Erlebnisse, wo wir uns gerade befinden, wie es uns geht, was uns interessiert, wir liken, teilen, followen. Kurz: Wir geben eine ganze Menge von uns selbst preis.
Trotzdem würden sich die wenigsten eine eigene Domain zulegen und ihren eigenen Platz im Internet reklamieren, eine eigene Webseite gestalten und sich dort präsentieren. Das geht den meisten zu weit, zumindest ging es mir lange so.
Erst vor ein paar Jahren fing ich an, mir darüber eingehender Gedanken zu machen und löschte daraufhin alle meine social media accounts, Facebook, Twitter, Instagram.
Und erst kürzlich begann ich mit meiner eigenen Webseite online. Es gibt viele hilfreiche Anbieter und Provider, aber ich wollte eine Möglichkeit, die sowohl hochwertig-ästhetisch, benutzerfreundlich und auf dem neusten Stand der Technologie war und gleichzeitig open source und privacy piorisierte, ohne bei ersterem Abstriche zu machen.
Ich hätte einfach from scratch meine eigene Webseite designen und bauen können. Aber das hätte mich entweder tausende Franken gekostet, allein für den Start oder ich hätte jahrelang lernen müssen zu programmieren – zumindest bis das Resultat meinen anspruchsvollen Erwartungen genügt hätte.
Als der YouTuber Ali Abdaal ghost.org empfahl, war ich erst etwas skeptisch, aber ich mochte den Look und war bereit, dem non-profit Unternehmen, eine Chance zu geben. Jetzt bin ich seit 2021 zufriedener Kunde und habe keinen Moment bereut, der Empfehlung von Ali gefolgt zu sein. Meine Webseite basiert auf einer transparenten Technologie, wird auf einem sicheren Server verwaltet, regelmässig gewartet und alle Daten gehören ausnahmslos mir.
Aber was soll daran privat sein, wenn ich im Internet schreibe und aus meinem Leben persönliches und vielleicht auch sensibles teile?
Natürlich ist alles öffentlich, egal ob ich es auf Instagram, Twitter oder hier teile. Aber der grosse Unterschied ist, dass in sozialen Netzwerken, die grossen transnationalen Konzernen gehören, mit meinen Daten intransparent umgegangen wird – ich weiss schlicht nicht, was damit gemacht wird.
Und während dort meine Möglichkeiten mich auszudrücken relativ begrenzt sind, kann ich auf meiner eigenen Spielwiese machen, was immer ich will. Ich kann eine ganze Fotogalerie meiner Hochzeit oder meines Urlaubs veröffentlichen und dazu 20 Seiten Text schreiben – alles kein Problem.
Nun, aber warum brauche ich das überhaupt, mich der Welt im Internet zu zeigen?
Letztlich zeigen wir alle nur das, was wir wollen. Hier kann ich nicht nur das, ich kann auch auswählen, mit wem ich welche Inhalte teilen will. Ich könnte Inhalte Posten, die nur meine Familie oder nur Freunde oder ein ausgewählter Kreis an Personen ansehen können.
Ich liebe diese Freiheit. Nicht nur gehören mir alle Daten, ich kann auch selbst entscheiden, wem ich sie zugänglich machen will.
Jedenfalls möchte ich keine Reels oder Stories machen, wie andere auf Instagram, ich will nicht die alltäglichen Seiten meines Lebens zeigen. Vielleicht auch, aber wenn, dann nur manchmal. Was ich will, ist Schreiben.
Ich schreibe. Und möchte auch teilen, was ich schreibe. Ich bin ein Intellektueller, ich bin Christ, ich denke und schreibe über Gott, über Jesus Christus, über das Leben in der Kirche und ausserhalb.
Aber ich will auch Geschichten erzählen. Hier habe ich eine Leinwand, ein Schaufenster, ein Guckloch zur Aussenwelt – ein Einblick in mein Schreibatelier und ein Ausblick in die Welt da draußen.