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E6 - Free Flow - 20240409

Kein Kommentar.
E6 - Free Flow - 20240409
Photo by kazuend / Unsplash

Heute habe ich mir bzgl. Blog vor allem die Frage gestellt, warum ich mir das antue, jeden Tag irgendetwas hier zu posten.

Ich stosse mich jedes Mal an meinem übertriebenen Anspruch. Vorhin bin ich gerade die alten Everyday-Beiträge durchgegangen und viel zu viele Rechtschreibfehler entdeckt 🙈. Ich kann mir nicht helfen, dass ich diese Beiträge ohne Durchlesen einfach abschicke – aber um in 30–60 Min. (und länger als 60 Min. darf es – meiner eigenen Regel geschuldet nicht dauern, einen solchen Beitrag zu verfassen) fertig zu werden, müssen Rechtschreibung, nebst inhaltlicher Vollständigkeit, Genauigkeit usw. halt dran glauben. Selbstschuld mach ich so ein Projekt. Die Fehler sollten also zwecks Authentizität stehen bleiben. Dann bleiben sie eben.

Ich muss ja zugeben, dass ich neben diesen Beiträgen schon sehr viel eifach für mich schreibe. Vor allem philosophisch-theologische Überlegungen, die ich im Rahmen meiner Forschung halt so aufschreibe. Mir würde es aber durchaus gefallen, auch einmal kurze Erzählungen zu schreiben – zumindest in meiner Fantasie, würde es mir gefallen. Meiner Praxis nach zu urteilen gefällt mir das formelle Nachdenken über Probleme, die im Alltag häufig keine sind und über die man dann dicke Bücher schreibt mehr. Insofern unterscheidet es sich von fiction-Literatur hauptsächlich am Inhalt, was ich zurzeit hauptberuflich so schreibe.

Und jetzt, wo ich hier so drauflos geschrieben habe, gefällt mir die ganze Sache doch ganz gut, auch wenn ich die Arschbacken zusammenkneifen muss, über den Gedanken, dass ich diesen Nicht-Beitrag gleich als Beitrag posten werde.

Da ich während des Semesters sehr beschäftigt bin, viel Administration und Vorbereitung für meinen Unterricht anfällt, schreibe ich diesen Spaß hier vor allem Abends. Setze mich also mit stoischer Lustlosigkeit hin und überlege kurz, ob mir gerade ein tolles Thema unter den Fingerkuppen brennt oder ob ich einfach an einen alten Beitrag anknüpfen soll – und manchmal ist da nichts.

Ausser. Ganz gerne hätte ich an meinen Notizen weitergearbeitet, diese weiter ergänzt und noch ausgearbeitet, was heute beim Arbeiten alles aufkam und hilfreich, interessant war und zu meiner Dissertation passt.

Vermutlich werde ich gleich, wenn mein Wecker klingelt aufhören, diesen Spass abschicken und mich noch kurz hinsetzen und zumindest grob skizzieren, was ich morgen früh schreiben will. Einfach, dass ich es nicht vergesse und ruhig schlafen kann. Seit gestern bin ich erfolgreich auch professioneller zu Bettgeher. Soll heute auch klappen.

Vielleicht kann ich noch aus dem Nähkästchen erzählen, wie das so ist, eine Dissertation zu schreiben und worüber ich eigentlich schreibe.

Nun, erst einmal ist es überwiegend unübersichtlich, ich habe viel zu viel Bücher, in denen ich gleichzeitig lese und viel zu wenig Zeit mir aus allen – zumindest bewusst – einen Reim zu machen; tue es dann aber doch, irgendwie. Es braucht also viel Hingabe. Oder vielleicht übertreibe ich es auch. Aber vermutlich ist es eine Mischung aus notwendiger Hingabe und meinen übertriebenen Erwartungen. Jedenfalls mache meine Arbeit sehr gerne und lerne vor allem enorm dabei. Auch wenn ich eigentlich lieber über eigene Idee Bücher schreiben würde, bin ich mir sicher, das würde (noch) nicht gut kommen. Vermutlich würde ich gar kein Buch zustande bringen – als Indiz, siehe diesen Text. Sieht das etwas Bücherreif aus?

Vor ein paar Jahren hatte ich einen Fernkurs begonnen – den ich dann nach so zwei Jahren „unterbrechen“ mussten, weil ich mein Studium endlich auf die Reihe kriegen wollte. Jedenfalls, bis heute ist er noch „unterbrochen“. Aber nein, im Ernst, ich will den schon noch weiter machen. Um zurück zum Thema zu kommen: Dieser Kurs war dem Erlernen des Handwerks Romane oder Sachbücher zu schreiben. Ich habe wirklich viel gelernt und möchte es unbedingt noch abschliessen – sobald ich wieder mehr Zeit habe. *hust, hust*

Nun, da habe sogar ich ein wenig etwas über Storytelling und so weiter gelernt. Vielleicht beglücke ich euch einmal mit neuen Anläufen, Kurzgeschichten und -erzählungen zu verfassen. Oder ich quäle euch damit. Mal sehen, was ihr davon hält. Kunst ist nun einmal Geschmacksache, da muss ich mir also auch keine Sorgen über Kritik machen.

Nun, eigentlich schämen sich die meisten Autoren und Autorinnen viel zu sehr – mich eingeschlossen, obwohl ich noch nicht Autorin bin, also als Wunschautor –, solch unfertigen Versuche und Skizzen überhaupt zu publizieren.

Aber was bringt ein solches Projekt, dass mir gerade helfen soll, auf „gut“ Deutsch drauf zu scheissen, wenn ich frühzeitig aufgeben – dann gewinnt doch wieder der Widerstand. Dieser Schweinehund.

Quellen

  • Keine.