Ruben Cadonau
Mein Weg in die Theologie begann auf Baustellen. Als Elektroinstallateur lernte ich Systematik und Präzision – doch mich interessierten die Denkstrukturen dahinter. Die Suche nach grundlegenden Mustern führte mich zur Theologie. Heute lehre und forsche ich in Systematischer Theologie.
a. Über mich
Variante 1
Mein Weg in die Theologie war nicht vorgezeichnet. Ursprünglich habe ich als Elektroinstallateur EFZ gearbeitet – ein Beruf, der viel mit Struktur, Präzision und Systematik zu tun hat. Doch mir wurde schnell klar, dass mich nicht nur die Technik, sondern vor allem die Denkstrukturen dahinter interessierten. Ich wollte wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält – nicht nur elektrisch, sondern konzeptionell.
Also habe ich Theologie studiert. Erst an der Middlesex University London, dann an der Universität Basel (BTh & MTh). Heute bin ich wissenschaftlicher Assistent für Systematische Theologie, unterrichte Ethik und arbeite an meiner Dissertation über Karl Barths antimetaphysischen Revisionismus – eine vergleichende Studie seiner beiden Römerbriefkommentare (1919 & 1921).
Variante 2
Mein Name ist Ruben Martin Cadonau, und ich bewege mich an der Schnittstelle von Theologie, Philosophie, Wissenschaftssoziologie und praktischer Wissensorganisation. Mein akademischer Weg führte mich von einer handwerklichen Ausbildung als Elektroinstallateur EFZ hin zu einem Bachelor in Theology der Middlesex University London sowie einem BTh und MTh der Universität Basel. Derzeit arbeite ich als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie, wo ich Ethik (Grundkurs), das Proseminar und einen Einführungskurs für Quereinsteiger mit einem Master unterrichte. Zuvor koordinierte ich das Forschungsinstitut Karl Barth Zentrum für Reformierte Theologie an der Universität Basel.
Mein aktuelles Forschungsprojekt – mein Dissertationsvorhaben – befasst sich mit Karl Barths antimetaphysischem Revisionismus und untersucht dessen Entwicklung anhand einer vergleichenden Studie seiner beiden Römerbriefkommentare (1919 & 1921).
Variante 3
Manche Wege führen über Umwege genau dahin, wo sie hinmüssen. Mein eigener Weg begann nicht in der Bibliothek, sondern auf Baustellen – als Elektroinstallateur EFZ. Kabel verlegen, Pläne lesen, Systeme verstehen – das war meine erste Schule für strukturiertes Denken. Doch irgendwann reichte mir das nicht mehr. Ich wollte größere Zusammenhänge verstehen, nach den Grundlagen unseres Denkens und Glaubens fragen.
Deshalb habe ich mich für ein Theologiestudium entschieden. Erst an der Middlesex University London, dann an der Universität Basel, wo ich meinen BTh und MTh gemacht habe. Heute arbeite ich als wissenschaftlicher Assistent für Systematische Theologie, unterrichte Ethik und forsche zu Karl Barth. Mein aktuelles Projekt: Eine Dissertation über seinen antimetaphysischen Revisionismus, konkret die Entwicklung zwischen seinen beiden Römerbriefkommentaren (1919 & 1921).
b. Theologie als freie Kunst / Forschungsschwerpunkte und Interessen
Theologie ist für mich kein rein akademisches Fach und keine rein kirchliche Disziplin, sondern eine freie Kunst – eine Denkpraxis, die von der Tradition lebt, aber nicht in ihr gefangen bleibt. Sie sollte experimentell, interdisziplinär und offen sein.
Mich interessiert daher nicht nur die klassische Dogmatik (Schleiermacher, Troeltsch, Barth, Pannenberg, Balthasar), sondern auch die Frage: Wie könnte eine zeitgenössische Fundamentaltheologie aussehen, die sich traut, eigene material-theologische Entwürfe zu entwickeln, statt sich in erkenntnistheoretischen Zirkelspielen zu verlieren?
Um das weiterzudenken, bringe ich Theologie mit poststrukturalistischer Kritik (Derrida, Deleuze, Foucault, Baudrillard), Wissenschaftssoziologie (Latour) und Systemtheorie (Luhmann) in Dialog.
Variante 2 Forschungsschwerpunkte und Interessen
Meine Interessen reichen weit über die klassische Dogmatik hinaus. Neben theologischen Klassikern wie Schleiermacher, Troeltsch, Barth, Pannenberg und Balthasar fasziniert mich die Frage, wie man eine Fundamentaltheologie entwickelt, die nicht in erkenntnistheoretischer Nabelschau versinkt, sondern sich wieder mutig an material-theologische Entwürfe wagt. Dabei interessiert mich insbesondere Ethik als Fundamentaltheologie, also als Theorie theologischen Handelns – einschließlich der Reflexion über wissenschaftliches Schreiben, Predigt und religiöse Rede im Allgemeinen.
Theologie begreife ich interdisziplinär und bringe sie in Kontakt mit Wissenschaftssoziologie (Bruno Latour), Machtdiskursen (Foucault), postmodernem Liberalismus (Adorno, Derrida, Deleuze, Baudrillard) sowie dem Pragmatismus (Rorty, Shusterman). Besonders prägend ist für mich die Soziologie von Niklas Luhmann, deren systemtheoretischer Ansatz für mich den fruchtbarsten Boden für interdisziplinäre theologische Reflexion bietet – auch wenn ich damit oft auf Widerstand in akademischen Kreisen stoße.
Variante 3 Was mich theologisch bewegt
Meine Forschungsinteressen drehen sich um klassische und innovative Dogmatik. Ich frage mich, wie eine Fundamentaltheologie heute aussehen kann, die nicht in endlosen erkenntnistheoretischen Debatten stecken bleibt, sondern mutig eigene theologische Entwürfe wagt. Dabei verbinde ich Theologie mit Wissenschaftssoziologie (Latour), Machtdiskursen (Foucault), postmodernem Liberalismus (Adorno, Derrida, Deleuze, Baudrillard) und Pragmatismus (Rorty, Shusterman) – mit besonderem Blick auf Niklas Luhmanns Systemtheorie.
c. Der Zettelkasten als Werkzeug für freies Denken
Variante 1
Gute Theologie ist nicht nur eine Frage des Inhalts, sondern auch der Methode. Seit 2021 arbeite ich mit Obsidian.mdund habe mein eigenes Zettelkastensystem kontinuierlich weiterentwickelt. Es geht mir dabei nicht einfach um Notizen – sondern um eine Arbeitsweise, die produktives, vernetztes Denken ermöglicht.
Meine Erfahrungen damit gebe ich in meinem Zettelkasten-Kurs weiter. Wer Theologie oder Geisteswissenschaften betreibt, sollte nicht nur lesen und schreiben, sondern auch denken lernen – systematisch und mit Langzeitstrategie.
Variante 2 Zettelkasten als Methode und Leidenschaft
Seit März 2021 arbeite ich mit Obsidian.md und habe mein eigenes Zettelkastensystem kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile ist daraus ein elaboriertes Framework entstanden, das ich für das fortschrittlichste verfügbare System halte. Der Zettelkasten ist für mich nicht nur eine Schreib- und Denkmethode, sondern eine Strategie, um Wissen langfristig produktiv zu organisieren und kreative Forschung effizient voranzutreiben. Mehr dazu findest du in meinem Zettelkasten-Kurs, den ich hier auf der Webseite anbiete.
Variante 3 Warum ich mich mit dem Zettelkasten beschäftige
Theologie ist eine Denksportart – und wie jeder Denksport braucht sie eine gute Methodik. Seit 2021 arbeite ich mit Obsidian.md und entwickle mein eigenes Zettelkastensystem stetig weiter. Dabei geht es nicht nur um Notizen, sondern um eine effiziente Art des Denkens und Arbeitens. Mein System hat sich für mich als extrem produktiv erwiesen – so sehr, dass ich es mittlerweile in einem eigenen Zettelkasten-Kurs weitergebe.
d. Warum diese Webseite?
Dogmathink.com ist ein Versuch, Theologie als freie Kunst in die digitale Welt zu bringen. Viele theologische Publikationen sind entweder zu akademisch-abgeschlossen oder zu populärwissenschaftlich-oberflächlich. Ich wollte eine Alternative schaffen:
- Eine Plattform, die intellektuell anspruchsvoll, aber zugänglich ist.
- Ein Ort, der tiefe theologische Reflexion ohne akademische Bürokratie ermöglicht.
- Eine Dokumentation meines Denkens – statt eines klassischen Blogs.
Hier findet sich keine Theologie, die sich nur an sich selbst abarbeitet, sondern eine, die einlädt, querzudenken, weiterzudenken und neu zu denken.
Variante 2 Prägung und persönliche Perspektive
Persönlich habe ich früh gelernt, dass Hierarchien nicht immer Kompetenz belohnen und dass Führung nicht mit Macht, sondern mit Verantwortung zu tun hat. Während meiner Militärausbildung als Offizier wurde ich von Kameraden ausgegrenzt, insbesondere als ich von einer Führungsrolle in eine übergangslose Verfügungsstellung gedrängt wurde, was zu einer Phase der Depression (Bore-out-Syndrom) führte. Diese Erfahrung wurde für mich zu einer kathartischen Erkenntnis, die mich näher zu Gott brachte und mir deutlich machte:
Mein Schicksal liegt in meinen eigenen Händen – und wahre Führung zeigt sich nicht in Macht, sondern in der Bereitschaft, persönliche Opfer zu bringen.
Seither bin ich ein Nonkonformist, kritisch gegenüber hierarchischen Institutionen, in denen Opportunisten Führungsrollen besetzen, ohne echte Verantwortung für ihre Mitarbeiter zu übernehmen. Jesus war für mich das wahre Vorbild einer Führungsperson: bereit, sich selbst für andere hinzugeben, statt sich an Machtstrukturen festzuklammern.
Variante 3 Was mich geprägt hat
Hierarchien haben mich nie wirklich überzeugt – nicht im Studium, nicht im Militär, nicht in der akademischen Welt. Mein Verständnis von Führung ist ein anderes: Führung bedeutet Verantwortung, nicht bloß Macht. Vielleicht war es diese Erkenntnis, die mich dazu gebracht hat, meine eigene Plattform aufzubauen: Dogmathink.com als Ort für durchdachte Theologie, frei von akademischen Zwängen, aber mit wissenschaftlichem Anspruch.