Mein erster Newsletter im Jahr 2023

Mein erster Newsletter im Jahr 2023
Photo by Moritz Knöringer / Unsplash

Ich tue mich schwer mit diesem Newsletter.

Ursprünglich hatte ich eigentlich vor, dass ich hier frei ohne Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit und literarische Schönheit erzählen kann, was mich beschäftigt, welche Themen und Projekte mich gerade begleiten oder woran ich gerade theologisch arbeite.

Aber so schön und romatisch diese Idee in meinem Kopf war und noch ist – so anders ist es, wenn man mit einem potenziellen Leser im Hinterkopf schreibt. Zumindest geht es mir als Verfasser dieses Blogs so.

Natürlich möchte ich, dass meine Newsletter sich schön lesen, natürlich will ich, dass sie genau und treffend zur Sprache bringen, was ich sagen will und meine. So weit so menschlich, so weit mein Anspruch.

Aber muss wirklich jedes E-Mail, jede SMS, jedes Whatsapp ein lyrisches Meisterwerk sein? Nicht, dass meine Schreibe einem solchen gerecht werden würde. Aber irgendwo lauert der Perfektionist, der heimliche Anspruch zu imponieren und meine Leser mit der Qualität meines Stils, meiner Wortwahl, meiner Genauigkeit und der Schönheit meiner Sätze zu erfreuen.

Nun, all das, scheint mir, ist eigentlich ganz unverfügbar. Klar, ich kann mich bemühen, nach jedem Text dazu lernen, Schreibkurse besuchen, üben und noch mehr üben – aber ob ein Zauber in meinen Texten zum Vorschein kommt, das liegt letztlich nur im Auge des Lesers, nicht in der Hand des Autors. Vielleicht liegt es nicht mal beim Leser sondern im Text selbst – wann, wo, wie und unter welchen Umständen er gelesen wird und geschrieben wurde. Vielleicht ist die Magie literarischen, dass niemand weiss, woraus sie besteht? Und vielleich liegt sie auch einfach in den Stories, die uns zum weiterlesen antreibt und vergessen lässt, dass es drei Uhr morgens ist und wir längst schlafen wollten. Und wenn dem ist, kann ein Newsletter überhaupt solchen ästhetische Wirkung entfalten?

Vielleicht hilft es dieser Wirkung, wenn man sie nicht krampfhaft zu schaffen versucht. Vielleicht auch nicht.

In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen diese Fragen ein wenig mit praktischem Ehrgeiz zu erforschen. Regelmässig diesen Newsletter zu schreiben, könnte helfen, wöchentlich sollte es sein.